Die Chronik der Familie Schlickenrieder
Christian Maximilian Grüner
Der Weiler Schlickenried erscheint erstmals im Jahr 1450 in einem Salbuch über die Zölle und Kastengült des bayerischen Oberlands. Allerdings besteht die Vermutung, dass der Ort wesentlich älter ist, da sich im 11. bzw. 12. Jahrhundert bei
Schlickenried eine Burg in Form einer Holzmotte befunden haben musste. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine Wegwarte, die einen alten Fuhr- und Handelsweg überwachen und absichern sollte. Beim Hof in Schlickenried wird es
sich um den zur Motte gehörigen Wirtschaftshof gehandelt haben, der im Gegensatz zur Burg die turbulenten Jahrhunderte überdauert hat. Wer die Wehranlage und den Hof bewohnte ist unsicher, doch kann mit dem Andechser oder Tegernseer
Ministerialen Eberhardus Slicche ein möglicher Kandidat gefunden werden. Im ältesten noch erhaltenen Urbar des Klosters Dietramszell aus dem Jahr 1486 erscheinen unsere Schlickenrieder dann erstmals namentlich. Band 1 der Chronik beschäftigt sich zunächst mit der Entstehung des Ortes Schlickenried im Hochmittelalter und begleitet anschließend unsere direkten Vorfahren bis in die ereignisreichen Jahre des Dreißigjährigen Krieges. Band 2 schildert deren Schicksale beginnend mit dem Spanischen Erbfolgekrieg und der daraus resultierenden Sendlinger Mordweihnacht bis hin zum Ersten Weltkrieg. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und zeitweisen Rückschlägen schafften es unsere Vorfahren schließlich durch Fleiß und ökonomisches Geschick zu sehr wohlhabenden Landwirten in Wettlkam bei Otterfing aufzusteigen.