Die dritte Realität
Magischer Realismus im queeren Film
Lukas Klemp
Der Magische Realismus als Erzählhaltung liefert durch das selbstverständliche Verbinden von alltäglichen wie übernatürlichen Geschehnissen einen narrativen Modus, unterschiedliche Zugänge zur Realität zu schaffen, ihre Begriffe gar zu destabilisieren.
Dieses Potential wird seit Kurzem auch von Filmemachern und Filmemacherinnen des queeren Spielfilms ausgelotet. Das Kollidieren essentialistischer Normen mit den Wünschen und Sehnsüchten queerer Utopien schafft Parallelen zum Magischen Realismus und seiner Erzählweise, welche zuvor angenommene Vorstellungen dieser Welt spielerisch aushöhlt.
Inwiefern ist der Magische Realismus fähig, queere Narrative aufzunehmen? Wie Queerness und Magischer Realismus im Sinne einer emanzipatorischen Poetik zusammen gedacht werden können – das wird in diesem
Buch entlang des queeren Kinos der Gegenwart untersucht.