Die Ermordung des Rittmeisters
Roman nach Dokumenten
Hans Hellmut Kirst
Als Wilhelm der Zweite noch Kaiser war und Ruhe die erste Bürgerpflicht, fällt an einem frostigen
Januartag des Jahres 1901 im tiefen Ostpreußen ein Schuß, der den Freiherrn Ferdinand Friedrich
von Kreuzeck sein Leben und Frau Justitia ihr weißes Kleid kosten sollte. Denn die Ermordung des
Rittmeisters vor seiner ganzen Schwadron trifft ein wahres Prachtexemplar an preußischer Tugend,
dem Zucht, Disziplin und Pflicht über alles gehen, sogar über Menschen und Tierleben. Was dann
folgt, ist ein perfides Spiel mit gezinkten Karten, das keinerlei Schuldige hinterläßt, sondern nur
Männer, die sich im Sinne eines eisernen Ehrenkodex für Kaiser und Vaterland aufopfern. Bis auf
einen Beteiligten, aber den treiben aufgeklärter Argwohn und tiefes Mißtrauen gegen die allmächtige
Militärmentalität und -justiz bis ins ferne Amerika.