Die Eroberung von Plassans
4. Band der Rougon-Macquart
Émile Zola
Ab 1869 konzipierte Zola nach dem Vorbild von Honoré de Balzac die meisten seiner Romane als Teile eines Zyklus mit dem Titel „Die Rougon-Macquart. Die Natur- und Sozialgeschichte einer Familie im Zweiten Kaiserreich“. Die insgesamt 20 Romane sollten eine Art positivistisch begründeter Familiengeschichte sein, wobei der Rougon-Zweig der Bourgeoisie und der Macquart-Zweig der Unterschicht angehörte. »Die Eroberung von Plassans« heißt der vierte Teil der Romanfolge. Der Eroberer ist der Klerikalismus. Der Dichter zeigt uns, wie ein schlauer Geistlicher, der sich in die Familie Franz Mourets (eines Sohnes der Ursula Macquart und des Hutmachers Mouret) einzuschleichen weiß, allmählich die Frau des Hauses vollständig in seine Gewalt bekommt und durch diese Frau seinen verderblichen Einfluß zugunsten des herrschenden Bonapartismus weiter und weiter ausbreitet. Der Familie Mouret selbst wird die Bekanntschaft des Geistlichen (Abbé Faujas) geradezu verhängnisvoll. Die Kinder verlassen das Haus; die Eintracht zwischen Mann und Frau ist geschwunden. Die Frau verfällt der Frömmelei, vernachlässigt ihr Haus, entbrennt in sträflicher Leidenschaft zum Abbé. Der Gatte wird wahnsinnig und zündet sein Haus an, wobei er, der Abbé und dessen Mutter umkommen.