Die Figur zwischen Faktizität und Poetizität
Zur Figurenkonzeption im dokumentarischen Drama- Heinar Kipphardts, Peter Weiss' und Tankred Dorsts
Elin Nesje Vestli
Das zentrale Anliegen der Arbeit ist eine vergleichende Untersuchung der Figurenkonzeption in den Dokumentardramen und von Heinar Kipphardt, von Peter Weiss sowie und von Tankred Dorst. Nach einem theoretischen Teil, in dem u.a. die grundlegenden Begriffe Figurenkonzeption und dokumentarisches Drama erörtert werden, folgt der textanalytische Teil, der den Schwerpunkt der Untersuchung bildet. In drei umfangreichen Kapiteln wird die Figurenkonzeption der untersuchten Werke unter den Aspekten des Zusammenspiels des dokumentarischen Gehaltes und der kompositionellen Dramaturgie betrachtet. Mit Bezug auf literaturwissenschaftliche und interdisziplinäre Forschungsbeiträge (Arendt, Boveri, Jaspers, Lifton, Markusen, Mitscherlich und Weber) werden die Dramen in den Rahmen eines Genozid-Erklärungsmodells gestellt, wobei auch der Frage nach einer thematischen und dramaturgischen Ich-Dissoziation nachgegangen wird.