Die Frau vom Bostalsee
Stefan Blasius
Matthias Schell, ein erfolgreicher Kriminalautor, erfährt während einer Lesetour vom Selbstmord seiner Mutter. Sie war seit Jahren Patientin in einer Nervenheilanstalt. Matthias hatte sich seit seinem Durchbruch als Autor kaum mehr um sie gekümmert. Nun taucht er vor der Presse unter. Seit einiger Zeit schon schnüffeln Reporter in seinem Privatleben.
Er fährt nach Gonnesweiler, wo er bis zu seinem neunten Lebensjahr mit seiner Mutter unter seinem richtigen Namen Matthias Schörschel gewohnt hatte. Es ist das Jahr 1979, der Bostalsee wurde gerade eröffnet, und so wird Matthias für einen Touristen gehalten. In dem Ferienhaus des verschrobenen Rentners Johann Gärtner mitten im Wald findet er die Abgeschiedenheit, um an seinem neuen Roman zu schreiben, in dem er zum einen mit seiner weniger erfreulichen Kindheit in Gonnesweiler abrechnet und der, quasi als Vergeltung, mit dem Absturz eines Düsenjägers auf der Staumauer des Bostalsees enden soll.
Dann lernt er auf dem Bostalsee die geheimnisvolle Sedona kennen, als sein Tretboot unglücklich die Spur der Surferin kreuzt. Sie treffen sich heimlich in seinem Versteck und beginnen eine Affäre. Sedona ist die Ehefrau des angesehenen örtlichen Autohändlers Gisbert Stachel. Sie kam vor 25 Jahren nach Gonnesweiler, am Tag, bevor seine Mutter Helene Schörschel mit ihm Hals über Kopf Gonnesweiler verließ. Sedonas Vater war im Krieg mit seinem Bomber bei Gonnesweiler notgelandet und Helene Schörschel hatte ihm zur Flucht verholfen. Seine Versuche, mit ihr in Kontakt zu treten, scheiterten nach dem Krieg. Als er an Krebs stirbt, macht sich seine Tochter, ebenfalls eine Pilotin, nach Gonnesweiler auf, um die Frau zu finden. Stattdessen findet sie ihren späteren Ehemann Gisbert …