Die Gebärmutter
Roman
Sheng Keyi, Frank Meinshausen
›Die Gebärmutter‹ erzählt das Schicksal von acht Frauen aus vier Generationen einer Familie, die während des 20. und 21. Jahrhunderts in einem Dorf in der Provinz Hunan aufwachsen. Großmutter Qi ist in der Qing-Dynastie groß geworden. Als Mädchen hat man ihr die Füße gebunden, nun kann sie sich nur trippelnd fortbewegen. Schon in jungen Jahren verliert sie ihren Ehemann und unterdrückt fortan all ihre eigenen Bedürfnisse.
Ihre Tochter Wu Aixiang wird ebenfalls jung Witwe und kümmert sich allein um ihren Sohn und die fünf Töchter. Zu ihrem schweren Leben treten gesundheitliche Probleme, deren Quelle eine nach der Geburt ihrer letzten Tochter zwangsweise eingesetzte Spirale ist. Und auch das Leben von Wu Aixiangs Töchtern wird durch die Familienpolitik und die Frage der Fortpflanzung bestimmt. Als die Tochter des Sohnes von Wu Aixiang, die vierte Generation der Familie, ungeplant schwanger wird, diskutiert ein Familienrat, ob sie das Kind austragen soll.
In ›Die Gebärmutter‹ erzählt Sheng Keyi mal mit brutaler Direktheit, mal mit poetischer Zartheit von Frauenschicksalen, unglücklichen Ehen und ungewollten Schwangerschaften – aber auch vom Kampf um weibliche Selbstbestimmung.