Die gemeinsamen Angelegenheiten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Vorgeschichte – Ausgleich 1867 – Staatsrechtliche Kontroversen
Karin Olechowski-Hrdlicka
Die der gesamten Österreichisch-Ungarischen Monarchie gemeinsamen Angelegenheiten und die Modalitäten ihrer Behandlung bildeten das zentrale Thema des Ausgleichs von 1867. Mit ihm erhielt das Habsburgerreich nach einem zwanzigjährigen Verfassungskampf jene Staatsform, die im wesentlichen bis zu seinem Untergang 1918 Bestand haben sollte. Die einzelnen Bestimmungen in den beiden Ausgleichsgesetzen, dem ungarischen GA.XII:1867 und dem österreichischen Delegationsgesetz, wichen jedoch in wesentlichen Punkten voneinander ab. Aus diesen Divergenzen folgten zahlreiche Spannungen zwischen den zwei «Reichshälften» und unterschiedliche Vorstellungen über die Rechtsnatur der Doppelmonarchie.