Die Geschichte einer historischen Orgel in Lübeck
Die Kleine Orgel in St. Jakobi (Stellwagenorgel)
Dietrich Wölfel
Die Kleine Orgel in St. Jakobi zu Lübeck gehört zu den am besten erhaltenen historischen Orgeln im nordeuropäischen Raum. Das Buch beschreibt die Geschichte dieser Orgel und dokumentiert zugleich die Restaurierungsmaßnahmen im Laufe der Jahrhunderte.
Die Kleine Orgel wurde vermutlich um 1467 gebaut, damals wohl ein schlichtes Blockwerk, dessen Pfeifenreihen mit Prinzipalpfeifen verschiedener Oktavlagen in einem verschließbaren Schrank untergebracht waren.
Im 17. Jahrhundert wurde der Orgelbauer Friedrich Stellwagen aus Halle, später in Lübeck ansässig, damit beauftragt, die Kleine Orgel zu reparieren und zu erweitern. Während des 18. und 19. Jahrhunderts wurden weitere Reparaturen und Veränderungen vorgenommen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war dem Organisten Hugo Distler die Restaurierung ein großes Anliegen.
Während des Zweiten Weltkriegs lagerte man die Kleine Orgel, um sie vor Bombenschäden zu bewahren, zur Kirchengemeinde Nusse im Kreis Herzogtum Lauenburg aus. Nach Kriegsende kehrte sie nach Lübeck zurück, wo am 22. Dezember 1946 die Orgelweihe im Rahmen des Hauptgottesdienstes stattfand.
Es folgten weitere Maßnahmen, vor allem die grundlegende Restaurierung von 1977/78. Die Orgel ist außerdem Ausgangspunkt des in der Welt einzigartigen Forschungsprojekts „COLLAPSE“, von der EU gefördert, das sich mit einer neuen und rätselhaften Form der Korrosion von historischen Orgelpfeifen befasst.
Die Darstellung endet mit der Generalüberholung aus dem Jahr 2006.