Die Geschichte eines Verrückten
Emmanuel Bove, Tjark Ihmels, Jörg Plath, Helke Voß-Becher
Ein junger Mann bricht an einem einzigen Tag mit all den Menschen, die ihm nahestehen. Ohne Anlass, ohne Begründung. Die „Erklärung“, die der Protagonist der Erzählung „L’histoire d’un fou“ seinem Vater, seiner Geliebten, seiner Schwester und seinem Freund schuldig bleibt, richtet er stattdessen an den Leser, dem er beweisen will, dass er nicht verrückt ist – um sich mit jeder Handlung, jeder Entscheidung, die er anführt, immer tiefer in das Gespinst einer absurden Logik zu verstricken, sodass letztlich jedes Wort, die Sprache selbst, zum Zeugnis seines Wahnsinns wird.
Bove stand auf dem Höhepunkt seines Schaffens, als „L’histoire d’un fou“ 1928 in dem Band „Henri Duchemin et ses ombres“ erschien. Die Erzählung ist der thematische Kontrapunkt zu seinem Debütroman „Mes amis“, der Geschichte des Kriegsveteranen Victor Bâton, der allein lebt und sich nichts sehnlicher wünscht, als einen Freund zu haben.