Die Grabmalkunst von Karl Friedrich Schinkel
Lena R. Rehberger
Zum herausragenden OEuvre des preußischen Architekten und Künstlers Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) gehört eine große Anzahl von Zeichnungen für Grabmale oder Mausoleen. Dabei betont Schinkel das optische Verschmelzen von Grabmal und Landschaft bereits in seinen frühen Entwürfen, die eine »organische Strenge«, eine Verbindung von wuchtiger Architekturform und unregelmäßiger, lebendig wirkender Natur, auszeichnet. Die schließlich ab 1810 realisierten Grabmonumente wurden dann auch durch das Einbeziehen der Sichtachsen in die ferne Landschaft und durch die gartenarchitektonische Gestaltung in der Natur inszeniert. Schinkel entwarf zum einen Grabmale, für die antike oder historische Motive in dem damals hochmodernen Material Gusseisen umgesetzt wurden und die in der Folge eine weite Verbreitung fanden. Zum anderen konzipierte er vielseitige Grabbauten aus Stein, die etwa im Auftrag des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV.) entstanden. Das Buch leistet eine Zusammenstellung der zeichnerischen Grabmalentwürfe, analysiert Schinkels Grabmalkunst im Kontext einer gewandelten Erinnerungskultur um 1800 und zeigt erstmalig seine spezifische Rolle für die Entwicklung der Sepulkralkunst und -kultur.