Die große Arbeit
Worpswede in Leben und Werk Rainer Maria Rilkes
Rolf Geffken
In den Darstellungen zum Thema Rilke und Worpswede haben lange Zeit zwei
Extreme überwogen. Zum einen gab es eine Überbetonung dieser nicht mehr
als zwei Jahre währenden Episode im Leben und Werk des Dichters. Zum
anderen gab und gibt es eine Vernachlässigung oder gar gänzliche
Außerachtlassung dieser Station. Beide Extreme werden vor dem
Hintergrund dessen, was Rilke später als ‚die Große Arbeit‘ oder als
‚Arbeit des Künstlers‘ bezeichnet hat, seinem Leben und Werk nicht
gerecht. Der Autor, dessen Urgroßvater einst die Ehe von Rainer Maria Rilke und
Clara Westhoff beurkundete, vertritt die These, dass Rilke gerade in
Worpswede, seiner Landschaft und seinem sozialen Umfeld entscheidende
Anregungen für den in seinem Spätwerk geprägten Begriff der ‚Arbeit‘
erhielt.