Die Grundsätze der musikalischen Komposition
3 Bände. Mit einer Einleitung zum E-Book von Marc Rigaudière.
Marc Rigaudière, Simon Sechter
Seine erste musikalische Ausbildung (Gesang, Geige, Flöte, Klavier) erhielt der österreichische Musiktheoretiker und -pädagoge Simon Sechter (1788–1867) bei Johann Nepomuk Maxandt. Später setzte er sein Studium bei Leopold A. Koželuh (Klavier) und Hartmann, einem vermutlichen Schüler Albrechtsbergers, fort (Kontrapunkt). 1825 wurde er zum Hoforganisten ernannt und war zehn Jahre lang auch Klavierlehrer der Hofsängerknaben, bevor er 1851 als Professor für Generalbass und Kontrapunkt ans Wiener Konservatorium berufen wurde. Zu seinen Schülern zählten u.a. Gustav Nottebohm, Selmar Bagge, Sigismund Thalberg und Anton Bruckner.
In seinem dreibändigen Werk „Die Grundsätze der musikalischen Komposition“ entwickelt Sechter aufbauend vor allem auf den Musiktheorien Marpurgs und Kirnbergers ein Lehrsystem, das ihn als bedingungslosen Verteidiger des strengen Satzes ausweist. Obwohl diese Ausrichtung an Musiktheorien des 18. Jahrhunderts in Diskrepanz zu seiner Epoche stand, genoss Sechter zu Lebzeiten in der Musikwelt große Anerkennung als Autorität auf dem Gebiet der Lehre des Tonsatzes und wurde von Eduard Hanslick sogar als ‚Meister des reinen Satzes‘ bezeichnet.
Dass Sechters Lehrsystem heute nicht in Vergessenheit geraten ist, haben wir seinen Schülern zu verdanken, die seine Theorie tradierten. Hier ist vor allem Anton Bruckner als berühmtester Vertreter der Lehre Sechters zu nennen, in den theoretischen Konzepten Schönbergs und Schenkers fand sie ihre Fortsetzung.****************The Austrian music theorist and educator Simon Sechter (1788-1867) received his first musical training (singing, violin, flute, piano) from Johann Nepomuk Maxandt. He later continued his studies with Leopold A. Koželuh (piano) and Hartmann, probably a pupil of Albrechtsberger (counterpoint). In 1825 he was appointed Court Organist and for ten years was also piano teacher to the Court Boys’ Choir, before being given the Professorship for Continuo and Counterpoint at the Vienna Conservatory. Among his students were Gustav Nottebohm, Selmar Bagge, Sigismund Thalberg and Anton Bruckner.
In his three-volume work Sechter developed a teaching system, building mainly on the theories of Marpurg and Kirnberger, which shows him to be an unconditional advocate of the strict style. Although this bias towards 18th-century musical theory was at odds with his times, Sechter enjoyed great recognition from the contemporary musical world during his lifetime as an authority in the field of composition theory and was even described by Eduard Hanslick as ‘master of the pure form’.
We have Sechter’s pupils, who passed on his theories, to thank for the fact that his teaching system has not been forgotten today. Chief among these was Anton Bruckner, the most famous representative of Sechter’s teachings, which found their continuation in the theoretical concepts of Schönberg and Schenker.