Die Kirche von Barchi Chiesa in den Bergen des Tanaro-Tals
Von der besonderen Aura einer spätbarocken Dorfkirche im Piemont (Italien)
Jürgen C. Aschoff
Barchi Chiesa ist ein mehrere hundert Jahre altes, knapp 800 m hoch gelegenes kleines Bergdorf der Gemeinde Ormea (Cuneo), in den Seealpen des südlichen Piemonts, grenznah zu Ligurien und zu Frankreich gelegen. Die umliegenden Berge sind teils über 2000 m hoch. Mittelpunkt des Dorfes ist eine Kirche, die ich im Lauf von fast 30 Jahren zu jeder Jahreszeit immer wieder fotografisch festgehalten habe. Meine Eindrücke von Details im Inneren, von ihrem Eingebettetsein in der Landschaft ebenso wie berührende Momente während der bis vor wenigen Jahren im Sommer einmal stattfindenden Heiligen Messe gebe ich in diesem kleinen Buch wieder: Zunächst so etwas wie eine Dokumentation und zugleich eine Liebeserklärung an diese im spätbarocken Stil gehaltene Dorfkirche, neben der ich in direkter Nachbarschaft seit 30 Jahren mit meiner Familie ein Haus bewohne. Die spätbarocke Kirche ist der Maria Vergine del Carmine geweiht, uns bekannt als „Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel“. Sie ist zusammen mit dem ebenfalls verehrten San Rocco auf dem großen Rückbild hinter dem Altar abgebildet. Die Kirche in Barchi Chiesa wurde vor etwa 300 Jahren erstmals als Kapelle in einem Dorf mit 32 Familien schriftlich erwähnt. Im Jahr 1759 erfolgte die Einweihung durch den Bischof von Mondovi. Über 100 Jahre später wurde dann 1882 der Kirchturm mit der heute noch gut erhaltenen Glocke erbaut.