Die Konstruktion der Heimatliebe
Eine Untersuchung im deutschen Leihbuch- und Heftroman (1960–2020)
Birgit Panke-Kochinke
Dass der Begriff der „Heimatliebe“ im Leihbuch- und Heftroman fiktional und zudem trivial ist, bleibt unbestritten. Und genau über diese Trivialität erschließt sich exemplarisch ein Grundmuster, das die nahezu ungebrochene Wirkungsweise des Heimatbegriffes bis in die Gegenwart auch in anderen Kontexten begründet: Die Konstruktion eines Sehnsuchtsortes, an dem Geborgenheit und Liebe in einer kindheitserinnernden Form zusammenfließen. Eine Heimat zu haben stellt eine wesentliche Grundlage für die Sicherheit im Leben dar. Die Romane reproduzieren so exemplarisch dieses Grundlagenmodell des Lebens in einer unendlichen Fülle von Erzählungen, die immer wieder auf eine Kernaussage hinauslaufen: Jeder Mensch braucht eine Heimat.