Die lebendige Ausstellung
June Drevet, Lili Hering, Christoph Jehlicka, Lucas Manser, Thomas Oberender, Paul Rabe, David Tushingham
Unsere neuzeitlichen Museen erscheinen in der Regel noch immer als Trophäenzimmer. Der sie prägende White Cube ist Teil einer westlich-aufklärerischen Praxis, die Dinge isoliert und aus ihrer Einbettung löst. „Lebendige Ausstellungen“, wie sie in der hier vorgestellten Serie entwickelt wurden, brechen mit dieser Gewohnheit und ermöglichen eine ganzheitliche Arbeitsweise klassischer Ausstellungshäuser, indem sie Verwobenheit und Prozessualität an die Stelle einer strikten Trennung von Exponat und Betrachter*in setzen. Statt das Ausstellungsformat nur als einen inhaltlichen Container zu verstehen, der mit je anderen Themen und Objekten gefüllt wird, spielen die porträtierten Ausstellungen mit dem Format selbst und kreieren zeitbasierte Konzepte, die andere Formen der Begegnung ermöglichen und einer neuen, systemischen Weltsicht entsprechen. So können sich Ausstellungen jeden Tag, ja sogar jederzeit verändern – und selbst zum Leben erwachen.