Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein
Edition und Kommentar. Band 2: 1420-1428. Nr. 93-177. Unter Mitarb. v. Karin Kranich-Hofbauer, Ute Monika Schwob, Brigitte Spreitzer
Anton Schwob
Hatte der erste Band einen jüngeren Sohn aus Tiroler Adelsfamilie vorgestellt, der sich umtriebig in ganz Europa um Aufsteig bemühte und dem es gelang, die Rolle eines Sonderberaters im Dienst des Reichsoberhaupts zu spielen, so konzentrieren sich die „Lebenszeugnisse“ des zweiten Bandes vornehmlich auf Fehden, Gefangenschaften und Konfliktlösungen im Land Tirol. Die Auseinandersetzung um den eigenen Anteil am Hauensteinischen Erbe wird gegen den Willen des Wolkensteiners mit seiner Opposition gegen den „österreichischen“ Souveränitätsanspruch seines Landesfürsten Herzog Friedrich IV. verquickt. Gefangenschaft, befristete Freilassung zur Beilegung seiner privaten Fehde, Anrufung des Königs und Asylsuche bei den Grafen von Görz, schließlich neuerliche, lebensbedrohende Gefangenschaft und demütigende Unterwerfung prägen diesen Lebensabschnitt, der schließlich mit der Begnadigung durch den Landesfürsten und dem Erwerb des gesamten Hauensteinischen Besitzes einen positiven Abschluss findet.