Die Lügen, die wir uns selbst erzählen
Wie man sich der Wahrheit stellt, sich selbst akzeptiert und ein besseres Leben führt
Jon Frederickson, Eik Niederlohmann
Wir sind immer wieder getrieben, wider besseren Wissens zu handeln – ein Spannungszustand, der oft zum Selbstbetrug führt. Wir erzählen uns selbst Lügen, um eine möglicherweise schmerzhafte Wahrheit zu vermeiden. Wir zweifeln eher an uns selbst, als dass wir z. B. glauben, dass eine geliebte Person uns verletzt hat. Oder wir belügen uns mit Sätzen wie „Es wird besser werden.“, anstatt uns bspw. einer gescheiterten Beziehung zu stellen. Wir alle reden uns die Realität hin und wieder schön und wollen so Leid vermeiden, das ist menschlich. Das Problem daran? Wir sehen meist nicht, dass wir uns etwas vormachen. Wir merken, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass es uns nicht gut geht, aber wir können es nicht genau sagen.
Jon Frederickson zeigt in seinem Buch auf, was wir uns vormachen und wie wir uns davon befreien können. Auch wenn wir vielleicht Unwahrheiten benutzen, um Schmerzen zu vermeiden, kann das Festhalten an unseren Fantasien tatsächlich zur Quelle noch größeren Leidens werden. Anhand von zahlreichen Geschichten und Beispielen stellt der Autor dar, dass die scheinbare Ursache unserer Probleme fast nie der Motor unserer Schwierigkeiten ist. Frederickson arbeitet heraus, was wir wirklich fürchten und wie wir dem begegnen können; welche Lügen wir uns selbst erzählen und wie wir uns den Wahrheiten stellen können, die wir vermieden haben.
Das Buch zeigt auf, dass eine Therapie nicht nur ein Gespräch ist, kein Abhaken einer Checkliste oder das „Lösen“ einer Person wie ein Kreuzworträtsel. Therapie ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen – es geht dabei darum, wie die Auseinandersetzung mit dem, was wir vermeiden, zu echter Veränderung führen kann. So beschäftigt sich das Buch mit den wichtigen Grundfragen der Therapie und des Lebens: Wer sind wir? Warum leiden wir? Was suchen wir?