Die Marionetten
Roman
Andreas Novak
Volker van de Loo steigt nicht wieder in den Zug, der ihn von einer Westreise zurück in seine Heimat DDR bringen sollte. Der Republikflüchtling macht eine schnelle Karriere im globalen Kapitalismus, der ihn ganz nach oben bringt. Unterstützt dabei von der CIA, die allerdings ihre eigenen Pläne mit ihm hatte. Der Zusammenbruch der DDR verändert sein Leben erneut radikal.
Der Roman handelt in der Bundesrepublik Deutschland, in den letzten Jahren vor der Wiedervereinigung, in den USA und in China.
Auszug:
Trampelpfad 1
Pünktlich um 07.30 war er frisch geduscht und in seinen alten, den einzigen Klamotten in der Kantine aufgetaucht. Auf dem Türschild waren die Zeiten für die Mahlzeiten angeschlagen, Frühstück bis 09.00 Uhr, Mittagessen ab12.30 Uhr für eine Stunde, Abendessen ab 17.30 bis 19.00 Uhr. Ein verwaister Raum mit Vierertischen, wie in der Bahnhofsmission in Frankfurt – ein Tresen, an dem man sich ein Tablett nahm und darauf sein Frühstück zusammenstellte. Ein Tellerturm, Brot- und Brötchenkorb, in diversen Schüsseln lagen Kleinstpackungen mit Marmeladen, Honig und Butter, ein kleines Tablett mit einigen Wurst- und Käsescheiben und am Ende des Tresens Besteckkästen, ein Serviettenspender, einige kleine Fläschchen mit diversen Fruchtsäften und zwei Kannen. Auf der einen stand auf einem sich ablösenden Zettel „heißes Wasser“, auf der anderen „Kaffee“, danach in Schüsselchen kleine Milchdöschen, Zuckertütchen und drei verschiedene Teesorten in kleinen Kartons gelagert.