Die Messung von Cleavages
Rekonzeptualisierung und empirische Analyse am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland (2006-2013)
Christoph Mohamad-Klotzbach
Die Studie widmet sich der Messung von Cleavages und präsentiert eine Rekonfiguration des klassischen Cleavage-Konzepts. Hierbei werden u.a. reguläre von verminderten Cleavage-Subtypen unterschieden. Einen dieser regulären Subtypen – das sogenannte Kosmopolitismus-Cleavage – nimmt die Arbeit genauer in den Blick. Es wird gezeigt, dass es sich hierbei um ein mehrdimensionales Konstrukt handelt, wobei die vier gefundenen Subdimensionen (kulturelle Offenheit vs. Abschottung; Befürwortung vs. Ablehnung politischer Kosmopolitismus; nationale Verbundenheit vs. Unverbundenheit; Autonomie vs. Autoritarismus) eine unterschiedliche Relevanz für die Strukturierung des politischen Raums in Deutschland besitzen. Des Weiteren wird in Verbindung mit dem Cleavage-Konzept das alignment-Konzept aufgegriffen und für die strukturierte Betrachtung des Wandels von Cleavage-Systemen fruchtbar gemacht. Empirisch werden die theoretischen Überlegungen für die Bundesrepublik Deutschland auf Basis von Daten des World Values Survey für zwei Messzeitpunkte (2006, 2013) überprüft. Die Befunde zeigen u.a., dass sich das Cleavage-System der BRD im Wandel befindet, wobei die Subdimensionen des Kosmopolitismus-Cleavage mindestens seit 2006 für Deutschland bedeutsam sind.