Die Moses-Löwenthal-Straße in Berlin
Ein Fallbeispiel zum Verhältnis von Topographie, Stadtgeschichte und Literatur
Nikolaus Scholvin
Die „Hufeisensiedlung-Siedlung“ in Berlin-Britz wurde zwischen 1925 und 1933 nach den Plänen von Bruno Taut und Martin Wagner gebaut. Sie war eines der ersten Projekte im sozialen Wohnungsbau und wurde wegen ihrer Bedeutung von der UNESCO inzwischen zum „Weltkulturerbe“ erklärt.
Die Straßen in dieser Siedlung wurden nach Figuren aus Romanen von Fritz Reuter benannt. Doch einen der ursprünglichen Namen sucht man im Reuter-Viertel vergeblich — die Moses-Löwenthal-Straße. Sie wurde von den Nationalsozialisten 1933 in Paster-Behrens-Straße umbenannt. Damit wurde der jüdische Name getilgt. Dabei ist es bis heute geblieben. Nikolaus Scholvin geht in seinem Buch diesem unrühmlichen Kapitel Berliner Stadtgeschichte nach.