Die Orgelbauwerkstatt Reubke in Hausneindorf am Harz und ihre Instrumente 1838–1884
Elisabeth Rüber-Schütte, Lutz Wille
Im Dorf Hausneindorf nahe Quedlinburg befand sich zwischen 1838 und 1884 über zwei Generationen die Orgelwerkstatt von Adolph Reubke (1805–1875) und seinem Sohn Emil (1836–1884). Sie führten den Orgelbau der Romanik in der Region zwischen Harz und Magdeburg auf seinen Höhepunkt. Ihre Instrumente fanden in kleinen Landstädten und Dörfern des nördlichen Harzvorlandes, der Börse und Altmark Aufstellung, aber auch in Nordthüringen und in Brandenburg. Adolph Reubkes größtes Werk entstand jedoch für den Dom von Magdeburg, mit 88 Registern eine der größten Orgeln ihrer Zeit. Emil Reubke war der erste deutsche Orgelbauer, der Instrumente mit dem System der pneumatischen Kastenlade baute und damit eine Vorreiterrolle in der Orgelbautechnik seiner Zeit einnahm. Die Werkstatt hat etwa 100 Orgeln hergestellt. Unter den 13 original erhaltenen Orgeln sind gegenwärtig elf noch spielbar, darunter das große Werk in der Stadtkirche im brandenburgischen Kyritz. Das Buch erfasst das Oeuvre der beiden Orgelbauer systematisch, dokumentiert erhaltene und verschwundene Reubke-Orgeln in Text und Bild und enthält eine Klangdokumentation original erhaltener Reubke-Orgeln.