Die Poesie im Leben des Volkes Die Darstellung Abchasiens in Fazil‘ Iskanders Roman Sandro iz Čegema
Sabahat Eker
Fazil‘ Iskander, 1929 in Abchasien geboren und dort aufgewachsen, studierte am Gor’kij-Literaturinstitut in Moskau, wo er sich 1962 nach Tätigkeiten als Journalist und Verlagslektor endgültig niederließ und seitdem als freischaffender Schriftsteller arbeitet. Sandro iz Čegema ist mit etwa 1.500 Seiten dem Umfang und dem künstlerischen Rang nach Iskanders Hauptwerk. Stofflich-thematisch wie auch formal-stilistisch stellt es eine Verdichtung nahezu all seiner übrigen Arbeiten dar. Abchasien als literarische Landschaft, als epischer Mikrokosmos wird in diesem regionalen Roman durch ein breites Spektrum der abchasischen Gesellschaft präsentiert: Berg- und Talbewohnern, Land- und Stadtbewohnern, Vertretern verschiedener Berufsgruppen und Stände sowie verschiedenen Generationen verleiht er ebenso eine Stimme wie Angehörigen verschiedener Ethnien, die im Spannungsfeld von Tradition und Moderne sich mit der Frage nach Identität und Erinnerung auseinandersetzen. Tradition und Moderne, Alltag, Politik und Geschichte werden in 33 Kapiteln, die in freier Auswahl und Reihenfolge für sich gelesen werden können, miteinander verknüpft.