Die Politik des Waldes
Helga Pülzl
Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, warum kein international rechtlich verbindliches Instrument zur Waldpolitik verabschiedet wurde. Es wird gezeigt, wie die Definition des Politikproblems eine Form der Kontrolle über den Entscheidungsfindungsprozess und die damit verbundene Problemlösung darstellt. Folglich wird demonstriert, wie Orte, Berichte und nicht-menschliche Objekte mit der Entstehung internationaler Waldpolitik im Rahmen der Vereinten Nationen verbunden sind: Während in seiner Entstehungsphase das eigentliche Politikproblem als „Entwaldung und Degradierung des Tropenwaldes“ verstanden wird, rückt in der zweiten Phase der Politikformulierung die „Entwaldung und Degradierung aller Wälder“ in den Blickpunkt des internationalen Interesses. Beide stehen in enger Verbindung mit den vorherrschenden Umweltdiskursen. Politikwandel wird somit auch in der Nicht-Entscheidung erkennbar. Der Rolle von Sprache wird folglich in der Waldpolitikanalyse eine besondere Aufmerksamkeit zuteil.