Die psychosoziale Schulanpassung von Kindern
Eine empirische Analyse des Verlaufs und der Einflussfaktoren in der Zeit des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule
Nicole Sturmhöfel
Der fachliche Diskurs zum Übergang vom Elementar- in den Primarbereich hat eine mehr als hundertjährige Geschichte. Seine Bedeutung für die kindliche Entwicklung wird bis heute konträr diskutiert. Trotz vielfältiger und langjähriger Bemühungen seitens der Praxis und der Forschung bleiben an verschiedenen Stellen bedeutsame Fragen offen. Insbesondere bestehen Wissensdefizite in Hinblick auf den längerfristigen Schulanpassungsprozess und in diesem Zusammenhang relevante Einflussfaktoren.
Vor diesem Hintergrund rückt diese Arbeit psychosoziale Anpassungsprozesse (Wohlbefinden und soziale Beziehungen) in der Zeit des Schuleintritts und den ersten beiden Schuljahren in den Mittelpunkt. Dabei wird zwischen verschiedenen Anpassungstypen differenziert, die sich in der Bewältigung des Schuleintritts unterscheiden. Die Ergebnisse belegen eine multikausale Bedingtheit der psychosozialen Schulanpassung, bei der personalen Ressourcen des Kindes eine zentrale Bedeutung zukommt. Angesichts ihrer Einbettung in das baden-württembergische Modellprojekt „Bildungshaus 3 — 10“ liefert die Arbeit zudem Hinweise zur Beantwortung der bisher vernachlässigten Frage, welche Auswirkungen Kooperationsmaßnahmen und deren Intensität auf die Übergangsbewältigung von Kindern haben. Die Arbeit erweitert damit die bisher schmale Forschungslage zum Übergang vom Kindergarten in die Grundschule und ermöglicht praxisrelevante Schlussfolgerungen.