Die Rehabilitation «Schwarzafrikas» in ausgewählten literarischen und publizistischen Schriften deutschsprachiger Autoren seit 1960
Paradigma eines deutschen Beitrags zum internationalen postkolonialen Diskurs
Lacina Yéo
Die Studie behandelt die Beziehungen «Schwarzafrikas» zu Europa anhand exemplarisch ausgewählter deutschsprachiger literarischer und publizistischer Schriften. Während die Unterhaltungs- bzw. Trivialliteratur den tradierten Klischees eines romantischen, geheimnisvollen und krisenhaften Afrikas verhaftet bleibt, erhält der Kontinent in den untersuchten Werken von Janheinz Jahn, Hans Christoph Buch, Uwe Timm und Peter Weiss, Thomas Ross sowie Hubert Fichte ein besonderes Gewicht. Diese kritischen Afrikaberichte, die seit den 1960er Jahren zum Teil im Geiste der Studentenbewegung entstanden sind, vermitteln ausgewogene Informationen über Afrika und dessen Bewohner. Sie zeugen von einem Bewusstseinswandel bzw. von einem Wachsen des politischen Bewusstseins gegenüber dem «schwarzen Kontinent», dienen der deutsch-afrikanischen Verständigung und werden dem postkolonialen Diskurs gerecht.