Die Reise meines Lebens
über Höhen und Tiefen zum Glück
Christa Kaschull
Die Erinnerung ist ein erstaunliches Phänomen. Sie prägt uns und unseren Alltag, bildet den Kontext für unsere Handlungen und die logische Grundlage unserer bisweilen zweifelhaften Entscheidungen.
Wer wir heute sind, ist untrennbar verbunden mit der Erinnerung daran, wer wir gestern und vorgestern waren – Fäden mit dem großen verschlungenen Gobelin unseres Lebens, auf dem besondere Ereignisse herausstechen, unsere erste Liebe oder unsere letzte Enttäuschung. Oder auch unser Hass. Wenn man an einem Faden zieht, kann man zusehen, wie sich das ganze aufribbelt. Wer wem was getan hat, welches Essen wir mögen, die zahlreichen Fertigkeiten, die wir beherrschen oder auch nicht, die Filme, die wir gemocht haben, die Musik, zu der wir getanzt haben, die Filmstars, die wir bewundern, die Politiker, die wir verachten – wenn wir uns an all diese vermeintlich alltäglichen Details nicht erinnern können, wer sind wir dann?
Wir sind definiert durch unsere Erinnerungen. Ohne sie haben wir keine Identität. Wir haben gar nichts.