Die Rezeption des Johannesevangeliums in christlich-gnostischen Schriften aus Nag Hammadi
Wolfgang Roehl
Bis in die jüngste Zeit hinein ist immer wieder behauptet worden, das Johannesevangelium habe in der Antike besonders in gnostischen Kreisen eine bevorzugte Rezeption erlebt und gebe darin seine besondere Affinität zur gnostischen Gedankenwelt zu erkennen. Die vorliegende Arbeit überprüft diese These an Hand ausgewählter Texte aus dem Handschriftenfund von Nag Hammadi und kommt zu dem Schluß, daß eine bevorzugte Rezeption des 4. Evangeliums in den gnostischen Texten nicht nachweisbar ist. Dabei wird zugleich der nichtgnostische Charakter des Johannesevangeliums durchgängig aufgezeigt.