Die Rolle der EU-Außenpolitik im Kosovo (1989-2010)
Faruk Ajeti, Resmije Kurbogaj
Der Kosovo ist das letzte Land, das nach dem Zerfall Jugoslawiens unabhängig geworden ist. Im Vergleich zu den anderen jugoslawischen Republiken dauerte der Prozess der Unabhängigkeit des Kosovo länger. Seit Ende der 1990er Jahre war die EU politisch und wirtschaftlich immer stärker präsent in der Balkanregion. Zu Beginn, in der so genannten Phase der Passivität von 1989 bis 1995 sowie in den ersten beiden Jahren nach Unterzeichnung des Dayton-Vertrages, fehlte der EU die Dynamik und Bereitschaft, sich mit der Kosovo-Frage auseinanderzusetzen. Die dritte Phase von 1998 bis 1999 war charakterisiert durch ein zunehmend aktives Engagement der EU in Kooperation mit den anderen internationalen Akteuren. Die vierte Phase von 1999 bis 2010 war gekennzeichnet durch die Übernahme der Verantwortung für den wirtschaftlichen Aufbauprozess und durch eine Initiative Rolle für die Erlangung der Unabhängigkeit des kosovarischen Staates.