Die schwarze Schwester
Grimoire einer Hexe
Julia Koch-Anderhalden
Eva Bucher, eine Frau um die dreissig, erbt das ‚Hexenhaus‘ oberhalb des Hauptorts Sarnen und macht es zu einer kleinen Pension. Kaum sind die ersten Gäste im Haus, ein Antiquar aus München und ein junger Schotte auf Europareise, hat die junge Frau unerklärliche Erscheinungen, die sie an ihrem gesunden Menschenverstand zweifeln lassen. Der Antiquar ist in den Besitz eines weissen Grimoire gekommen, eines Buches mit Heilrezepten, welches Katharina von Flüe gehörte, die vor 400 Jahren Besitzerin des Hexenhauses war. Darin hat er Hinweise auf die ’schwarze Schwester‘, ein Maleficum (Zauberbuch) mit böser Magie, gefunden. Dieses Maleficum will der Münchner nun unbedingt besitzen. Nach dem Mord am alten Hausfreund Enz und einem Angriff auf die Besitzerin der Pension wird klar, dass um die ’schwarze Schwester‘ ein tödlicher Kampf ausgebrochen ist.
Alleine im Jahr 1629, in dem der historische Teil der Geschichte spielt, wurden in Obwalden 33 Hexen hingerichtet, vor allem Frauen, aber auch einige Kinder. Sie wurden für Pest, Überschwemmungen und andere unerklärliche Ereignisse verantwortlich gemacht. Dem Cover hinterlegt ist die Prozessordnung des Malefiz-Gerichts, Anno 1629 (Titel und erste zwei Worte in der Abschrift) aus dem Landbuch (Gesetzessammlung) von Johann Wolfgang Windlin, Landessekelmeister und Mitglied des Raths in Kerns. Geschickt mischt die Autorin gut recherchierte Sozialgeschichte um den mittelalterlicher Hexenwahn mit Habgier und Allmachtsgelüsten unserer modernen Welt.