Die Sprache der königlichen Stelen der 18. Dynastie bis einschließlich Amenophis III.
Marc Brose
Inschriften historisch-biographischen Inhalts in hieroglyphischer Schriftart aus der 18. Dynastie sind bis zur Regierungszeit von Amenophis III. durchgehend und danach weiterhin häufig in der Varietät des Mittleren Reiches, des „Klassisch-Mittelägyptischen“, gehalten. Verschiedene Einzelerhebungen haben jedoch gezeigt, dass es teilweise merkliche, oftmals durch den realsprachlichen Progress motivierte Abweichungen von diesem Ideal gibt. Eine aktuelle, größer angelegte Referenzstudie, die den bisherigen Befund nicht allein qualitativ, sondern auch quantitativ erfasste, stand aber noch aus.
Diese Monographie stellt eine solche Pilotstudie an einem Teilkorpus der besagten Inschriften dar, die als erste Referenz für die zukünftige Erforschung dieser Texte dienen soll. Als Korpus wurden die königlichen Stelen bis einschließlich Amenophis III. ausgewählt. Die Untersuchung wird an einem ausgewählten Set an Schwerpunkten – Verbalsystem, Pronominalsystem, Synsemantika – durchgeführt, hin¬zu kommen Abrisse zu den Nomina, Adjektiva, Numeralia, Phonologie und dem Lexikon. Am Ende der Studie ist eine einzeltextliche Untersuchung beigefügt, die, unter stärkerer Berücksichtigung von Faktoren wie Diachronie, Register, Text-genre und Diskurstyp, herausarbeiten soll, inwiefern der individuelle Befund dem allgemeinen Querschnittsbefund entspricht bzw. davon abweicht.