Die Sprache des Himmels

Über die Wolken und das Wetter

Das Wetter ist nach wie vor das Stück Natur, das uns tagtäglich unmittelbar berührt. An das Wetter denken wir beim Aufstehen, richten die Arbeitsabläufe und nehmen es zur Anbahnung freundlicher Konversation. Der Blick in den Himmel, inzwischen auch zum Thermometer oder der Wetterstation, verursacht gute oder schlechte Laune, schafft Sorgenfalten oder Hochgefühle. Dabei soll es ja kein schlechtes Wetter, nur falsch gekleidete Menschen geben.
Der tagtägliche Wetterbericht gehört zur Selbstverständlichkeit und lässt uns schnell vergessen, dass noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts an eine Vorhersage nicht zu denken war. Lediglich das Wissen der Bauern, Seefahrer und Schäfer stand zur Verfügung. Mit diesen Gedanken war eine Klassifikation der Wolken, die der Londoner Pharmakologe und Apotheker Luke Howard vornahm, geradezu bahnbrechend. Diese sogenannte Wolkenklassifikation hat die WMO im schön klingenden Wolkenatlas festgelegt und erweitert. Die Idee vier Wolkentypen Stratuswolken, Cumuluswolken, Cirruswolken und Nimbuswolken riefen auch bei Goethe Begeisterung hervor.
Im Bildband halten wir uns frei nach Goethe und haben die Fotografien in vier Kapitel gegliedert. Und weil u.a. die sogenannten „Kondensstreifen“ nicht so recht passten, hängten wir ein fünftes Kapitel mit dem doppeldeutigen Namen „Kunst-Wolken“ an.

Oft sieht es so aus, als wäre alles möglich. Und von einem Augenblick auf den anderen offenbaren sich die Hoffnungen und Träume als Illusion. Wo eben noch die Sonne für Lebensfreude sorgte, haben Wolken den Himmel verhangen. Und die Sonne ist nicht mehr sichtbar. Niemand kann sagen, wie lange sie bleiben. Doch es gibt die Hoffnung, so schwer und trübe die Wolken auch sein können, dass sie weiterziehen. Dann kommt die Sonne an den Himmel zurück schafft erneut Hochgefühle.