Die Staatsfinanzen des Hochstifts Hildesheim vom Ende des Siebenjährigen Krieges bis zur Säkularisation (1763–1802/03)
Christian M. Zachlod
„Das Geld ist der Nerv des Staates, seine Finanzen sind sein Puls.“ Bis heute verdichtet dieser Satz Friedrich II. von Preußen die Sorge einer tatkräftigen Regierung um ein geordnetes Verhältnis öffentlicher Einnahmen und Ausgaben.
Im Gegensatz zum 21. Jahrhundert jedoch liegt für eine Analyse von Staatsfinanzen an der Schwelle zur Neuzeit kein offizielles statistisches Material vor. Daher beinhaltet die Untersuchung der Staatsfinanzen des Hochstifts Hildesheim für die Periode zwischen dem Siebenjährigen Krieg und der Säkularisation eine Erläuterung des zeitgenössischen mitteleuropäischen Kassensystems und wendet eine Methodik an, mit der prinzipiell Staatseinnahmen und Staatsausgaben der vorstatistischen Zeit aufbereitet werden können.
Bei dem Territorium handelt es sich um einen für die Epoche typischen nordwestdeutschen Agrarstaat. Die finanzgeschichtliche Untersuchung ermöglicht Aussagen zur Konjunktur der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben, zur Höhe und Entwicklung der Staatsverschuldung sowie zum Steuersystem – und versucht unter Berücksichtigung des derzeitigen dünnen Forschungsstandes einen zwischenstaatlichen Vergleich für Mitteleuropa.