Die Suche nach «Heimat»
Heimatkonzeptionsversuche in Prosatexten zwischen 1989 und 2001
Andrea Lobensommer
Heimat als Aventiure – unter Verwendung des mittelhochdeutschen Aventiurekonzepts wird der Heimatbegriff zwischen 1989 und 2001 an seinen Rändern außerhalb der traditionellen Heimatliteratur untersucht. Heimat wird vom Territorium abgelöst, was eine Individualisierung des Begriffs zur Folge hat und gleichzeitig dessen Öffnung durch die Auffassung von Geschichte als Erzählung ermöglicht. Über eine Postmoderne-Konzeption nach Welsch und dem erwähnten erzähltheoretischen Zugang über Aventiure, einer strukturalistischen Vorgangsweise und der möglichen-Welten-Theorie wird Heimat beweglich und schließlich selbst zu einer Erzählung. Heimat erscheint als Möglichkeitsraum einer Aventiure, die durch das Erzählen performativ realisiert wird. Histoire und discours fallen dabei in eins, wodurch Heimat entsteht.