Die tote Stadt
Oper in drei Bildern. op. 12. Studienpartitur.
Erich Wolfgang Korngold
Dieses Meisterwerk des erst 23jährigen Erich Wolfgang Korngold war einer der größten Bühnenerfolge der 20er und 30er Jahre, ehe es von den Nationalsozialisten vom Spielplan verbannt wurde. In den 1970ern wiederentdeckt, erfreut es sich seitdem andauernder Beliebtheit. Das Libretto hatte Korngolds Vater, der Kritiker Julius Korngold, unter dem Pseudonym „Paul Schott“ verfasst – eine Kombination aus dem Namen des Protagonisten und des Verlages.
Die düstere Stadt Brügge als Symbol des Todes wird von einer äußerst lebhaften Theatergruppe aufgewirbelt, und der Witwer Paul muss sich alsbald zwischen Vergangenheit und Gegenwart entscheiden. Korngold war fasziniert von diesem symbolistischen Stoff und schuf eine in allen Orchesterfarben schillernde Partitur. Kaleidoskopartig stehen unterschiedliche Elemente nebeneinander: Melodienselige Arien, avancierte Harmonik, psychoanalytischer Tiefgang und geradezu filmische Übergänge zwischen Realität und Traumsphäre lassen das Werk heute noch modern erscheinen.