Die unendliche Geschichte um den Sicherheitsrat
Das UN-Hauptorgan zwischen Reform und Stillstand
Johannes Greubel
Bereits während des 2. Weltkriegs unternahmen die späteren Siegermächte die Vorbereitungen für die 1945 gegründeten Vereinten Nationen und entwarfen im Zuge dessen auch den Sicherheitsrat als oberstes Gremium zur Sicherung des Weltfriedens. Heute – 70 Jahre nach Gründung der Weltorgani-sation – hat sich an dessen Zusammensetzung, trotz vollkommen veränderter Machtverhältnisse auf internationaler Ebene, kaum etwas geändert; bisherige Reformbemühungen scheiterten stets. Dieses Werk beschäftigt sich mit dem Sicherheitsrat als zu reformierendem Organ: Warum ist der Sicher-heitsrat reformbedürftig? Ist eine Reformierung des Rats aussichtsreich? Und wenn ja, welche Fakto-ren wären für eine solche nötig?
Der erste Teil analysiert auf Basis einer historischen Betrachtung Wandel und Reformbedürftigkeit des Sicherheitsrates. Der zweite Teil beschäftigt sich sowohl deskriptiv als auch analytisch mit den bisherigen Reformen der Zusammensetzung und des Vetos sowie mit den Arbeitsmethoden von der Mitte der Neunziger Jahre bis zum Jahr 2015. Dabei gilt festzuhalten, dass eine Reform der Zusam-mensetzung und des Vetos vor allem aufgrund vieler verschiedener konkurrierender Gruppierungen mittelfristig aussichtslos erscheint. Die Arbeitsmethoden wurden dagegen bereits durch die Einfüh-rung bestimmter Praktiken hinsichtlich der Transparenz verbessert, jedoch müssen weitere Schritte folgen. Nur durch eine grundlegende Reform beider Komponenten kann ein legitimierter, transparen-ter und gleichzeitig handlungsfähiger Sicherheitsrat geschaffen werden.