Die Unentschiedenen
Roman
Andreas Laudert
Andreas Laudert/DIE UNENTSCHIEDENEN zeichnet das Lebensgefühl der coolen 89er in der allgemeinen Endzeitstimmung der 90er Jahre, zwischen Mauerfall und Love-Parade. Ein überzeugender Einblick mit einer überraschenden Wendung – Poetisch, hintergründig und witzig erzählt! Der junge Endzwanziger Christoph Unheil stolpert in eine Wette mit seinem Freund Sebastian: er, Christoph Unheil, soll beweisen, daß er ein guter Mensch ist! Als Wetteinsatz bestimmt Sebastian seine eigene Freundin Freya und taucht ab. Immer auf der Suche nach einer Aufgabe, bei der er sich der Gesellschaft als nützlich erweisen kann, versucht Christoph, der Wette zu entsprechen. Wird es ihm gelingen? Werden Christoph und Freya zusammenfinden? Autorenporträt: Andreas Laudert, 1969 in der Nähe von Mainz geboren, lebt in Berlin als freier Schriftsteller. Sein Theaterstück „Auf Schädelhöhen“ ist in der Reihe Merlin Theater erschienen, weitere Stücke werden vom Merlin Bühnenvertrieb betreut. Leseprobe: „Im Jugendheim traf Christoph auf furzende, nach Billigparfüm und kaltem Rauch riechende große Kinder. Er haßte es, sie in Hausschuhen zu sehen. In seiner Studienzeit hatte er einen Professor gekannt – das Fossil einer gesellschaftlichen Bewegung, Fleisch und Blut gewordener Übereifer -, der immer Sandalen und Wollstrümpfe trug, auch bei Symposien und Prüfungen, ein mit exhibitionistischem Aufklärungsdrang ausgestatteter Mensch, bei dem die penetrante Lust an der Freiheit das Modebewußtsein ausgelöscht hatte. Die Beflissenheit, mit der er jeden entgegenkommenden Studenten in seinen Gruß hineinzunehmen besorgt war – das hastige, vogelähnliche Hochschnellen seines Wuschelkopfes, die auf Grußopfer lauernden Augen – schienen Christoph das maßlose Ritual einer Generation zu sein, mit der er nichts mehr zu tun hatte.“