Die Unverschämte
Gespräche mit Pınar Selek
Guillaume Gamblin, Marin Lou
Pınar Selek wurde vor allem aufgrund der Repression der türkischen Justiz, der sie seit mehr als 20 Jahren ausgesetzt ist, bekannt. Pınar Selek, 1971 in Istanbul geboren, ist Soziologin, Schriftstellerin, antimilitaristische Aktivistin, Feministin und Libertäre. Sie lebt in Frankreich im Exil und setzt dort ihre wissenschaftlichen Forschungen fort. Ihr Engagement gilt grenzüberschreitenden sozialen Kämpfen und der Öffnung kreativer Wege in eine andere Gesellschaft.
Guillaume Gamblin hat mit der „Frau der tausend Leben“ intensive Gespräche geführt. Sie beschreibt darin ihre Kindheit, ihre Kämpfe an der Seite der Straßenkinder Istanbuls, der Prostituierten, der Kurd*innen und Armenier*innen. Pınar Selek erzählt aber auch von Folter und vom Gefängnis. Mit ihrer ansteckenden Energie schildert sie den Aufbau eines Ateliers für Straßenkünstler*innen und berichtet von einer feministischen Kooperative und einer Plattform für soziale Ökologie. Der 2007 ermordete armenische Journalist Hrant Dink nannte sie liebevoll „die Unverschämte“.