Die Unvollendete
Entwicklung, Probleme und Perspektiven der Sozialen Marktwirtschaft
Arnold Meyer-Faje
Neuerdings wird immer häufiger eine „Neue“ Soziale Marktwirtschaft thematisiert. Doch der „Altbau“, sei es als Leitidee, sei es in politisch opportuner bzw. gelegentlich auch in opportunistischer Umsetzung, sei es als Kristallisationskern staatsbürgerlicher Selbstidentifizierung, hat epochal derart vielfältige Wandlungen und Verwerfungen erfahren, dass dem Autor eine interdisziplinäre Ist-Analyse vorrangig erscheint, damit nicht noch so elaborierte Reformen alsbald nur Verwerfungen in neuem Gewand evozieren. Der Autor ist nicht so vermessen, die vorliegende Arbeit als Substitut für das eingeforderte interdisziplinäre Projekt zu betrachten. Wohl aber wird anregend im Alleingang ein methodischer Versuch, ein Essay, hierzu vorgelegt.
Es werden zwei Untersuchungsgänge miteinander verschränkt: eine prozessuale Kontextanalyse mit einer theoretischen Konstruktanalyse. Hinsichtlich Entstehung, Entfaltung, Wegen und Irrwegen, aber auch wegen des einer jeden Ordnung immanenten Eigensinns, wird der historische Bezug in seiner soziologisch-politischen, kulturellen und nicht zuletzt seiner philosophischen Ausprägung mit bedacht, um die Stärken und Schwächen des Untersuchungsobjekts in ihrer gesamtgesell- schaftlichen Auswirkung freizulegen.