Die Versicherbarkeit von Emerging Risks in der Haftpflichtversicherung
Christian Armbrüster, Horst Baumann, Helmut Gründl, Helmut Schirmer, Hans-Peter Schwintowski, Hannah Teschabai-Oglu, Wolfgang Zschockelt
Klimawandel, Pandemierisiko, zunehmender Terrorismus, elektromagnetische Felder, Gentechnik oder Nanotechnologie – all dies sind Emerging Risks, neuartige Risiken mit ungewissem, möglicherweise aber katastrophalem Schädigungspotenzial. Jene Risiken stellen insbesondere die Haftpflichtversicherer vor gewaltige Herausforderungen.
Trotz ihrer erheblichen praktischen Bedeutung sind sie wissenschaftlich bislang noch weitgehend unerforscht. Diese Lücke schließt die Autorin mit der vorliegenden Arbeit. Sie untersucht die Frage, ob Emerging Risks in der Haftpflichtversicherung versicherbar sind bzw. wie sie versicherbar gemacht werden können.
Hierzu wird zunächst geklärt, inwiefern eine Haftung für Emerging Risks – derzeit oder künftig – zu befürchten steht. Anschließend werden Kriterien für die Versicherbarkeit eines Risikos auf Emerging Risks angewandt.
Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Untersuchung der verschiedenen, sich dem Versicherer bietenden risikopolitischen Instrumente, mit deren Hilfe die Versicherbarkeit von Emerging Risks verbessert werden kann.
Behandelt werden dabei insbesondere folgende Instrumente:
– Vereinbarung einer Bedingungsanpassungsklausel
– Vereinbarung risikobegrenzender Obliegenheiten
– Ausschluss bestimmter Teilrisiken
– Umstellung auf das Anspruchserhebungsprinzip
– Zeitliche Risikobegrenzungen
– Betragsmäßige Risikobegrenzungen
– Vereinbarung einer Serienschadenklausel
Von Interesse ist die Arbeit insbesondere für Makler und Produktmanager in Versicherungsunternehmen, die sich mit künftigen Haftungsrisiken und der Möglichkeit ihrer Versicherung befassen, aber auch an Führungskräfte, die für technologische Emerging Risks in innovativen Branchen Verantwortung tragen.