Die Vögel
Jens Wawrczeck liest – verfilmt von Hitchcock
Daphne du Maurier
Nat Hocken ist Landarbeiter in Cornwall und kennt die Natur. Aber irgendetwas stimmt heute nicht – große Mengen Vögel versammeln sich, kreisen laut kreischend und aufgeregt über der Küste und verdunkeln in ihrer Vielzahl fast den Himmel. Die See hat sich in ein weißes Möwenmeer verwandelt. In der Nacht brechen die Vögel über das Haus herein, in dem Nat mit seiner Familie lebt. Sie greifen ihn an – scheinbar vorsätzlich. Und es bleibt nicht bei diesem einen Angriff. Riesige Vogelschwärme breiten sich bald über die ganze britische Insel aus und die verschiedenen Arten teilen plötzlich eine Eigenschaft: den unerbittlichen Killerinstinkt. Erbarmungslos hackende Schnäbel und das umheimliche Schlagen abertausender Flügel bestimmen die Tage und Nächte. Das Land versinkt im Notstand, Nat Hocken rüstet sein Haus zu einer Festung um …
„Meisterlich, wie Du Maurier in konsequenter Knappheit – als würden bei der Autorin selbst bereits die Vögel an die Fensterrahmen pochen – den Schrecken und die Ohnmacht beschreibt, die schleichend von der Familie Besitz ergreifen“, sagt Jens Wawrczeck.
Hitchcock verlegte die Handlung von Cornwall nach Kalifornien und stattete den Film mit einer neuen Protagonisten-Konstellation aus. Statt der Farmarbeiterfamilie sehen wir bei ihm eine schöne reiche Socialite aus San Francisco, einen smarten Anwalt, seine Ex-Freundin und seine besitzergreifende Mutter. Unverändert bleiben die mörderischen Vogelattacken, die Hitch mit State-of-the-Art-Technik auf die Leinwand brachte. Und das Entsetzen …