Die Welt und ich
„Was das Leben eines jeden Menschen eigentlich ausmacht, ist ein tiefes Geheimnis,“ bemerkte Henry Thoreau einmal schon als ganz junger Mensch. Es ist nicht schwer, über das äußere Leben Bericht zu erstatten. Die inneren Erfahrungen, die dem Kerne näher liegen, sind oft nicht so leicht zu eindeutiger Klarheit zu bringen und in Worte zu fassen. Thoreau hat nichts anderes getan, als über sein äußeres und inneres Leben Rechenschaft abzulegen; forderte er doch „von jedem Schriftsteller zuerst oder zuletzt einen einfachen und redlichen Bericht über sein eigenes Leben und nicht bloß über das, was er vom Leben anderer Menschen gehört hat“. Alles, was Thoreau schrieb, war ein Teil dieses Berichtes. Er führte ohne Unterbrechung ein Tagebuch, das keineswegs aus flüchtigen Aufzeichnungen bestand, sondern aus durchgearbeiteten Eintragungen. Aus ihnen formte er von Zeit zu Zeit einen Essay, einen Vortrag oder ein Buch.