Die Werber / Die Werber, Trilogie, Teil 2 – Die neue Heimat
Die neue Heimat
Wolfgang Hovestädt
Ungeachtet der Höhen und Tiefen lernen die Siedler, die im Jahre 1815 durch Versprechungen des russischen Zaren aus Süddeutschland kommend, sich in der Nähe des Schwarzen Meeres, in Bessarabien niederließen, sich anzupassen. Sie sprechen jedoch nach wie vor ihre eigene Sprache, obwohl sie und darüber hinaus ihre Kinder und Kindeskinder, zu Bürgern des neuen Landes wurden.
Ein Rückschlag erfolgt im Jahre 1870, als die einst vom Zaren gewährten Privilegien widerrufen werden. Alle, die einst mit anderen Vorstellungen ins Land kamen, haben nun Abgaben zu entrichten, von denen sie vorher befreit waren; jeder junge Mann muss ab sofort Wehrdienst leisten, obwohl ihnen per kaiserlichem Vertrag versichert worden war, für immer und ewig davon befreit zu sein; die Schulen der Siedler werden geschlossen und durch russische ersetzt. Ihre Sprache wird ihnen genommen. Trotzdem, man passt sich an, wird nicht sprachlos.