Die Zauneidechse
wo sie lebt und wie man sie pflegt
Martin Dieckmann
Schon als Kind haben Martin Dieckmann Eidechsen fasziniert, vor allem unsere einheimische Zauneidechse. Er freute sich jedes Mal, wenn es wieder zum Wochenendausflug in die Kasseler Berge ging, wo er stundenlang den Zauneidechsen in ihrem Lebensraum zuschaute und schon damals Zeuge werden durfte, wie sie sich paarten und die Weibchen Gruben anlegten, um dort ihre Eier abzulegen und so für den Fortbestand ihrer Art zu sorgen. Auch heute noch sind in diesem Gebiet große Teile der Wacholderheiden mit ihren vielen Orchideenarten und Wiesenschlüsselblumen vorhanden. Der Bestand der Art hat jedoch drastisch abgenommen. Man muss schon länger suchen, um an den gleichen Orten noch Zauneidechsen zu finden. Die Gründe sind vielfältig und können in diesem schönen Buch nur ansatzweise erläutert werden.
Unter den Eidechsenkennern ist die Zauneidechse seit Jahrzehnten ein beliebtes Terrarientier, und während sie in ihren natürlichen Lebensräumen langsam zu verschwinden scheint, kann die Art doch bei vielen Liebhabern nachgezüchtet werden. Aber auch die Biologie der Zauneidechse ist hoch interessant und kann in einem Freilandterrarium gut beobachtet werden. Dort lässt sie sich auch recht einfach pflegen und sogar vermehren. Im Zimmerterrarium hingegen wird man bei ihrer Pflege immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen. Es gehört schon einiges an Liebe dazu, will man sich ernsthaft mit dieser Eidechse beschäftigen.
Viele Vorkommen der Zauneidechse sind heute schon erloschen, und die Art steht, wie alle Reptilien und Amphibien Deutschlands, unter Schutz. Dennoch scheint ihr Verschwinden weiter fortzuschreiten. In unserer Heimat finden Zauneidechsen, wie so viele andere Tierarten auch, offenbar ganz einfach keinen Platz mehr. Da kommen kleine Ersatzlebensräume, wie Gärten, die man eidechsengerecht gestaltet, gerade recht. Auch ein Freilandterrarium kann als „Miniaturlebensraum“ hierzu gute Dienste leisten.