Diethelm Lavater II (1781-1846)
Ein Zürcher Arzt - Apotheker im Spiegel seiner Korrespondenz
Christoph Friedrich, Antje Mannetstätter
Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht das Leben und Wirken des
Züricher Arztes und Apothekers Diet-helm Lavater II (1781-1846). Lavater
stammt aus einer berühmten Züricher Bürgerfamilie, sein Onkel, der Theologe
Johann Caspar Lavater (1741-1801), gehörte zum engeren Freundeskreis
Goethes. Diethelm Lavater II übte wie sein gleichnamiger Vater den Arzt-
und Apothekerberuf gleichzeitig aus. Seine Ausbildung absolvierte er in
Deutschland am pharmazeutischen Privatinstitut bei Johann Bartholomäus
Trommsdorff (1770-1837) in Erfurt sowie an den Universitäten Jena und
Göttingen, wo u.a. Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840) sein Lehrer war.
Anhand eines umfangreichen von der Autorin erschlossenen Briefwechsels,
aber auch Reiseberichten wird diese Zeit sowie auch Lavaters spätere
Beziehungen nach Deutschland eindrucksvoll geschildert. Obwohl Lavater
nicht als Entdecker hervortrat, widerspiegelt sein Wirken in zahlreichen
wissenschaftlichen Vereinigungen sowie seine Lehrtätigkeit am
medizinisch-chirurgischen Instituts das Alltagsleben eines Arzt-Apothekers
im damaligen Zürich. Auch der Lebensweg seiner Söhne Carl (1804-1857) und
Johannes (1812-1888), der wiederum auf der Basis umfänglicher Briefwechsel
geschildert wird, war eng mit Deutschland verknüpft. Anhand von Briefen
werden ferner die umfangreichen Beziehungen der Familie zu zahlreichen
deutschen Wissenschaftlern, Künstlern, wie dem Maler Johann Heinrich
Wilhelm Tischbein (1751-1829), eindrucksvoll beschrieben.