Dimensionen und Bestimmungsfaktoren der HIV/AIDS-bezogenen Stigmatisierung in der Republik Südafrika
Ergebnisse einer empirischen Untersuchung unter Studenten in der Metropolregion Kapstadt
Stefan Buchholz
Stigmatisierungsprozesse gegenüber Menschen mit HIV/AIDS stellen ein elementares Hindernis im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit dar. In Südafrika fielen diese in der Vergangenheit so drastisch aus, dass Betroffene das Bekanntwerden ihrer HIV-Infektion mit dem Leben bezahlt haben. Die vorliegende Arbeit stellt eine Ursachenanalyse HIV/AIDS-bezogener Stigmatisierungsprozesse in der südafrikanischen Gesellschaft dar. Basierend auf sozialwissenschaftlichen Theorien und empirischen Vorkenntnissen wird ein Erhebungsinstrument zur Erfassung stigmatisierender Einstellungen entwickelt. Zudem werden mögliche Bestimmungsfaktoren erfasst und mit Hilfe multivariater statistischer Verfahren auf ihre Erklärungskraft für stigmatisierende Einstellungen gegenüber Menschen mit HIV/AIDS hin untersucht. Grundlage der Analyse ist eine quantitative Erhebung, die im Jahr 2013 unter Studentinnen und Studenten der Metropolregion Kapstadt durchgeführt wurde. Bei der Präsentation der Ergebnisse wurde besonderer Wert auf eine verständliche und transparente Darstellung der methodischen Vorgehensweise gelegt.
Stefan Buchholz absolvierte im Jahr 2014 seine Promotion an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der sozialwissenschaftlichen AIDS-Forschung und der quantitativen Sozialforschung. Nach langjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik der Ruhr-Universität fungiert er seit September 2014 als DAAD-Fachlektor an der Universität des Westkaps in Südafrika.