Diversität im Mathematikunterricht der Grundschule
Theoretische Grundlegung und empirische Untersuchungen zu Gelingensbedingungen inklusiven Mathematiklernens
Timo Dexel
Die Entwicklung eines inklusiven Schulsystems gehört zu den zentralen Aufgaben des Bildungswesens im 21. Jahrhundert. Inklusion wird als pädagogisches Rahmenkonzept verstanden, dessen Ziel es ist, Bildungs- und Teilhabebarrieren für alle SchülerInnen abzubauen. Dies korrespondiert mit einem positiven Verständnis von SchülerInnenvielfalt im Sinne der Diversität. Obwohl in den letzten Jahren vielfältige Forschungsprojekte u. a. anknüpfend an die Erkenntnisse der Integrationsforschung durchgeführt wurden, stellt die Erforschung eines inklusiven Mathematikunterrichts bislang ein Desiderat dar. Die Hauptintention dieses Buches besteht darin, unter dem Fokus der Entwicklung eines tragfähigen mathematikdidaktischen Konzeptes die Inklusions-/Exklusionsforschung zu analysieren und eine empirisch begründete Kennzeichnung der wesentlichen Gelingensbedingungen für die Gestaltung und Durchführung von inklusivem Mathematikunterricht darzulegen. Hierfür werden aktuelle Konzepte inklusiven Mathematikunterrichts auf Basis einer interdisziplinär angelegten Literaturrecherche analysiert. Mithilfe von leitfadengestützten Interviews mit LehrerInnen, WissenschaftlerInnen, Eltern und Kindern werden Gelingensbedingungen inklusiven Mathematiklernens erhoben, theoretisch diskutiert und reflektiert, um sie modellartig im Sinne von Grundorientierungen für den Mathematikunterricht der Primarstufe zusammenzufassen.
Timo Dexel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Arbeitsbereich ‚Inklusive Bildung, Erziehung und Sozialisation‘ des Institutes für Rehabilitationspädagogik.