Du sollst nicht töten (lassen)?
Eine Rekonstruktion der Friedensethik Dietrich Bonhoeffers aus der Perspektive Öffentlicher Theologie in aktueller Absicht
Julian Zeyher-Quattlender
Du sollst nicht töten! Du sollst aber auch deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Was also sollen Christenmenschen tun, wenn andere Menschen zum Ziel tödlicher Gewalt werden? Wie kann hier christliche Verantwortung für den Frieden angemessen wahrgenommen werden? Und sollte eine solche christliche Friedensethik auch in gesellschaftlichen Debatten, etwa um strukturelle Gewalt oder die Gewaltförmigkeit der Lebensweise des globalen Nordens ethische Orientierung bieten? Das Dilemma der Gewaltanwendung führt so auch hinein in die gegenwärtige Debatte um die Berechtigung einer Öffentlichen Theologie.
Die Studie beantwortet diese Fragen im Rückgriff auf die protestantische Tradition: In fundamentalethischer Absicht legt sie dabei im Zugriff auf Martin Luthers „Zwei-Reiche-Lehre“ eine protestantische Aneignung Öffentlicher Theologie in Deutschland vor und in materialethischer Absicht erschließt sie Impulse der Friedensethik Dietrich Bonhoeffers für das 21. Jahrhundert.