Durst
Andrej Gelassimow, Dorothea Trottenberg
Kostja kommt entstellt aus Tschetschenien zurück, bei einem Raketenangriff wurde sein Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. In Moskau vergräbt er sich, säuft Wodka und zeichnet. Nur seine Nachbarin holt ihn gelegentlich aus seinem Kokon: Er soll ihrem Sohn Angst einjagen, wenn der mal wieder nicht ins Bett will. Eines Tages tauchen zwei ehemalige Kameraden bei ihm auf, sie suchen Sergej, der sie aus dem brennenden Panzer gezogen hat. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Odyssee durch ein Land, dessen Menschen vom vergessenen Krieg im Kaukasus traumatisiert sind. Der lakonisch erzählte, stilistisch an Autoren wie Raymond Carver geschulte Kurzroman gilt als Schlüsseltext der russischen Gegenwartsliteratur.