Edda Zesin
Zeichnungen ; Verzeichnis der Bestände des Sprengel Museum Hannover ; Sprengel Museum Hannover, 16. März - 19. Juni 2022
Karin Orchard
Edda Zesins zeichnerische und collagierte Arbeiten sind geprägt von einer eigenständigen und sensiblen Handschrift. Es sind stille, feine Bilder von großer Zartheit und Poesie. Striche fügen sich zu rhythmisierenden Mustern und gestrichelten Linien, andernorts zu gekritzelten Zeichen, die an Schrift erinnern. Frei gezeichnete Rechtecke muten an wie architektonische Grundrisse und geben der Komposition eine räumliche Struktur. Wenige farbliche Akzente ergänzen die zarten Zeichnungen. Charakteristisch ist jedoch die generelle Leere und Lichte der Blätter, nur wenige Zeichen, Striche und Farbtupfer genügen, um einen eigenen ungegenständlichen, aber auch erzählerischen Kosmos entstehen zu lassen.
Edda Zesin wird 1939 im pommerschen Falkenhagen geboren, nach dem Zweiten Weltkrieg lebt die Familie ab 1953 in Bad Pyrmont. Ihre künstlerische Ausbildung erhält sie in den 1960er-Jahren an den Werkkunstschulen in Kassel, Wuppertal und Hannover. Ab 1970 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und Kunstpädagogin in Hannover, seit 2000 lebt und arbeitet sie wieder in Bad Pyrmont.
Das Sprengel Museum Hannover zeigt als erste Institution eine Retrospektive des zeichnerischen Werks Edda Zesins. Die 54 Zeichnungen sind eine Schenkung der Künstlerin an das Museum.